Ausgelassene Stimmung bei der NZO
Vierstündiges Programm begeistert die Zuschauer bei der Zunftsitzung / Walter Duri zum Ehrenmitglied ernannt.
RHEINHAUSEN. Die Zunftsitzung der Narrenzunft Oberhausen (NZO) bot ein vierstündiges Programm, das die begeisterten Zuschauer im gut besuchten Bürgersaal bestens unterhielt. Walter Duri wurde für seine Verdienste für die Fasent zum Ehrenmitglied ernannt.
Der Abend begann ganz klassisch mit dem Hexenerwachen und dem Hexentanz. Dann begrüßte Oberzunftmeister Dieter Spitz die Gäste und wurde jäh unterbrochen. Ein Strahlenabwehrkommando stürmte die Bühne und spannte einen Strahlenschutzzaun auf. Hintergrund für die Aktion waren Störungen an der Tonanlage, mit denen die Zunft im letzten Jahr zu kämpfen hatte. Damit wollte man den einen oder anderen Besucher dazu bewegen, das Handy während der Veranstaltung auszulassen.
Spitz übergab an das Moderatorenduo Kerstin Mullan und Melanie Maurer, die in diesem Jahr Figuren aus der Sendung mit der Maus als Kostümierung gewählt hatten.
Mullan ging als Maus, Maurer als kleiner blauer Elefant. Geschickt leiteten die beiden erfahrenen Sprecherinnen von Auftritt zu Auftritt, wobei sich Maurer als werdende Mutter in diesem Jahr
etwas zurückhielt und Mullan einen größeren Part übernahm und oftmals allein agierte. Der "Narresome" zeigte einen Tanzauftritt und sang danach das "Oberhüsama Fasnetslied".
Das Urgestein der "Hüsemer Fasnet", Walter Duri, wurde zum Ehrenmitglied ernannt. "Er ist 1957 in die Zunft eingetreten und hielt 1969 seine erste Büttenrede",
informierte Spitz das Publikum. Bis 2014 war er in der Bütt aktiv. Noch heute unterstützt er die Zunft, zum Beispiel mit Arbeiten an der Stanzmaschine. In seiner Dankesrede bedauerte Duri, dass
er nicht mehr in der Lage sei, in der Bütt zu stehen.
Als einer seiner Nachfolger kann Dominik Spitz in seiner Rolle als Hilde gelten, der als nächster auf die Bühne kam. Wenig später stieß sein Vater, der
Oberzunftmeister hinzu, der sich nach der Ehrung schnell das Kostüm der Gerda übergestreift hat. Die Figuren Hilde & Gerda hatten Vater und Sohn Spitz in den letzten Jahren entwickelt und
sorgten auch diesmal mit trockenem Humor für viele Lacher. Christine Bühler brachte ebenfalls eine Adaption der "Sendung mit der Maus" auf die Bühne und nutzte dafür das Lied von Stefan Raab aus
dem Jahr 1996.
Zum Ende des ersten Programmteils kam die Guggemusik "Sändleschränzer" auf die Bühne. Sie hatten neben Klassikern auch neue Stücke im Gepäck und sorgten für
ausgelassene Stimmung im Saal. Ansager Jürgen Stephan ließ das Publikum zuerst einmal aufstehen, wies aber, ebenso wie zuvor Kerstin Mullan, darauf hin, dass nicht auf Stühlen und Tischen getanzt
werden darf. Der erste Programmpunkt nach der Pause gehört traditionell dem Zunftrat. Diesmal wurde die Unproduktivität von "Whats-App-Gruppen" auf die Schippe genommen. Im Anschluss zeigte die
Tanzgruppe "Dance United" ihren Dschungeltanz. Die Gruppe dürfte sich genauso wie später die "Fasnet Feet" auf der Bühne des Bürgersaals mittlerweile heimisch fühlen, war es doch insgesamt der
dritte Auftritt an gleicher Stelle in den letzten drei Wochen.
Clemens Maurer, Sascha Meyer und Lukas Schwörer kamen als windiges Immobilienbüro "Hoch & Stabler" auf die Bühne und hatten die Lacher ebenso auf ihrer Seite,
wie Katharina Utz und Florian Balzer als zankendes Ehepaar Herbert & Christa Meyer. Das NZO-Ballett setzte mit einem Tanzauftritt im 50er-Jahre Stil den gelungenen Schlusspunkt unter den
Abend, der mit Witz und einem runden, gut organisierten Ablauf zu überzeugen wusste.
Quelle: Badische Zeitung vom 21. Februar 2017, Foto: Jörg Schimanski